Event "Siding Spring"

Das erste Event auf Astrowatch ist zu Ehren des Kometen "Siding Spring", der am 19. Oktober 2014 direkt am Mars vorbeischrammt!

"Siding Spring" ist ein Komet, der von dem gleichnamigen australischen Observatorium entdeckt wurde, der Name des Entdeckers lautet Robert H. McNaught. An diesem Wochenende, dem 19. Oktober 2014, erreicht der Komet seinen "Encounter" (das ist englisch und heißt in etwa "Begegnung") beim Mars. Bestandteile des Kometenschweifs werden auch in die Marsatmosphäre gelangen! Mit einer mittleren Distanz von rund 122.000 km wird der Komet keinen großen Schaden anrichten, Gott sei Dank! Der Eisbrocken wird wegen diesem heiklen Manöver eine völlig neue Umlaufbahn im Sonnensystem erlangen!

Der Komet selbst kommt aus dem Rand des Solarsystems, wahrscheinlich aus der Oortschen Wolke (mehr dazu im gleichnamigen Infotext). Der Komet mit dem eigentlichen Namen C/2013 A1 ist ein recht durchschnittlich großer Komet mit einer hyperbolischen Umlaufbahn um die Sonne. Der Kern besteht, wie bei den meisten Kometen aus Staub, Gas, Wassereis und einigen Aminosäuren. (mehr über Kometen in der Rubrik: "Meteoriten und Kometen")


Hubble-Aufnahmen von "Siding Spring", der Nasa


Nun sind viele Wissenschaftler und Hobby-Astronomen sehr gespannt, denn eine solche seltene Begegnung hat die Menschheit bisher noch nicht miterlebt! Deshalb richten nun viele Teleskope ihr Sichtfeld auf den roten Planeten und wollen dieses faszinierende Schauspiel miterleben!
Auch Sie können live dabei sein und mir gerne ein paar Amateur-Aufnahmen zumailen, die ich gerne in unserer Galerie veröffentliche!

Zusätzlich ist sehr spannend, dass ein paar irdische Beobachter am Mars dieses Spektakel hautnah miterleben können! Die guten optischen und chemischen Vorrichtungen von Sonden, wie der "Mars Reconnaissance Orbiter", die "Mars Odyssey" oder der "Mars Express" können gute Bilder und Messungen vom Kometen machen! Ebenfalls kann die gerade erst eingetroffene Marssonde "Maven" der Nasa ihren Dienst befolgen und Messungen unternehmen, wie Atmosphärenänderungen, wenn die Bestandteile des Schweifs eintauchen!

Auch unsere Freunde auf der Marsoberfläche, also die Rover "Opportunity" und "Curiosity", können beste Bilder schießen und Atmosphären-, Druck- und Bodenmessungen unternehmen, denn es ist sehr gut möglich, dass die womöglich leicht veränderte Atmosphärenbeschaffung durch die Gas- und Eispartikel den Boden durch chemische Reaktionen ändert (natürlich nur wahnsinnig minimal).

Der Mars hat doch schon etwas Glück gehabt, dass er nicht getroffen wird! Aber nehmen wir an, er hätte Pech? Das wäre für die Wissenschaftler wahnsinnig interessant, doch leider auch sehr unpraktisch, denn wenn der Komet einschlagen würde, hätte dies extrem schlimme Konsequenzen für den Planeten selbst, er wäre monatelang mit Staub bedeckt! Trümmerteile flögen bis in den Weltraum und ein sehr großer Einschlagskrater würde sich bilden. Die Rover würden entweder von der Druckwelle, der starken Winde, des Gerölls oder des Staubs total zerstört sein. Wie man beim Rover Spirit bemerkt hat, als sich Staub durch einen Staubteufel auf seine Solarplatten gelegt hatte und er einen sehr eingeschrenkten Dienst hatte, wegen des geringen Energiegewinns! Wahrscheinlich wäre der Aufschlag nicht so gewaltig schlimm für die Sonden in der Umlaufbahn um den roten Planeten, wenn sie noch durch den dichten Staubmantel etwas messen könnten und nicht von Trümmerteilen getroffen werden würden. Ebenfalls ein großer Nachteil wäre es, dass sich das Datum vom ersten Menschen auf dem Mars wohl einige Jahrzehnte nachverlegt, da es einfach zu gefährlich in der Umgebung wäre!